“Seit ihrem ersten Kontakt mit den europäischen Siedlern wurden die amerikanischen Indianer brutal unterdrückt und ihres angestammten Landes beraubt. Es wurde ihnen die Möglichkeit genommen, das eigene Schicksal selbst zu bestimmen. Die Zeit ist gekommen, mit der Vergangenheit zu brechen und eine neue Ära zu beginnen, in der Indianer die Zukunft von Indianern selbst entscheiden.”
Diese Worte wurden 1970 gesprochen. Nicht von einem Indianer. Auch nicht von einem Bürgerrechtskämpfer. Sie wurden gesprochen vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Richard Nixon.
Ich möchte mit dieser Homepage das Leben der Indianer, den Ureinwohnern Nordamerikas, von vor über 100 Jahren bis zur heutigen Zeit darstellen. Dabei möchte ich mich auf Fakten und nicht auf Mythen beziehen.
Ich kann nicht alles in den Kulturen der Indianer – die so vielfältig und verschiedenartig sind – würdigen, aber ich hoffe, dass ich im Laufe der Zeit immer mehr Informationen zusammentragen kann, sodass ein kleiner Einblick in einige wenige indianische Kulturen und Stämme entsteht. Wichtig ist mir auch, die heutige Lebensweise der Indianer (Nord- u. Südamerikas) darzustellen, denn “der” Indianer, der edle “Wilde”, der mit Adlerfedern geschmückte Häuptling, der durch die Prärie reitet und Friedenspfeife raucht, so wie er noch in den Köpfen von vielen ist, den gibt es nicht. Auch sollen einige Informationen bezüglich Indianerreisen zusammengetragen werden.
Wissen Sie eigentlich, was Kinder über die Kultur, Mythen, Völker und Geschichte der Indianer bzw. Ureinwohner Nordamerikas wissen und denken? Nein? Hier haben Sie ein paar Antworten, die aufzeigen, dass die Indios auch jenseits von Kreuzworträtseln und Basteln Ihr Bild geprägt haben:
“Indianer leben in den Bergen. Sie schütten sehr viele Steine auf Kutschen, die von den weißen Männern gefahren werden.” (Detlef, 11 Jahre)
“Indianer laufen nackt herum, leben in Rudeln, sie sind immer auf dem Kriegspfad, sie haben einen Häuptling als König.” (Simone, 10 Jahre)
“Die Indianer sind mit den Menschenfressern verwandt.” (Petra, 9 Jahre)
“Die Indianer essen immer noch Larven und Regenwürmer.” (Thomas, 10 Jahre)
“Ich finde, die Indianer haben es außerdem so gut, denn sie können in Zelten oder auch in Hütten übernachten. Außerdem finde ich gut, dass sie sich nicht mit Pistolen wehren, sondern mit Pfeil und Bogen.” (Kornelia, 8 Jahre)
“Ich liebe die Indianer, weil sie schwarzes langes Haar haben und weil sie so tolle Kleider mit Fransen tragen. Winnetou liebe ich, weil er stark und mutig ist. Ich glaube, die Indianer leben heute so wie wir.” (Heike, 8 Jahre)
Eine Vielzahl von Weißen in den USA und in Europa sehen Indianer zu idealistisch als edle Wilde, unschuldige Naturkinder. Ein solches Bild des Indianers und seiner Welt lässt sich leicht als Traum- und Märchenbereich nutzen, in den man vor der Wirklichkeit flüchtet. Viele Andere sehen die Indianer abschätzig als grausame, mordlustige Primitive, die in Reservaten in Nordamerika oder Südamerika leben. Dieses Bild wiederum bietet die Möglichkeit, stolz auf seine eigene Überlegenheit zu sein aber auch um Unrecht und Unterdrückung zu verschleiern, indem man dies als für den Fortschritt der Menschheit notwendig hinstellt.
Wenn man sich nun fragt, wie dieses falsche Bild entsteht, so muss man im Hinblick auf die Vergangenheit davon ausgehen, dass es hauptsächlich von Büchern geprägt wurde. Aber auch das Fernsehen spielt dabei eine Rolle.
Heutzutage wissen wir jedoch durch die Medien, dass sich die indianischen Gruppen über den ganzen Kontinent Amerikas bis in den Süden entwickelten. Es entstanden viele Gruppen wie z. B. die Azteken in Mexiko oder die Inuit in Alaska. Jede Bevölkerung entwickelte dabei über die Jahrhunderte ihre eigene Sprache und Traditionen. Auch in der heutigen Zeit, in der Indianer in Reservaten leben, geben sie uns nach wie vor große Rätsel auf.
Doch dies zu erkunden ist natürlich auch eine sehr interessante Weise, Einblick in das Leben der Indianer zu bekommen. Während viele Stämme ausgelöscht wurden, gibt es in der heutigen Zeit kaum noch Indianerstämme, die so ursprünglich leben. Vor allem auch deshalb, weil der Mensch es gar nicht zulässt. Begafft wie Affen im Zoo oder auch zugemüllt mit Abfällen, ziehen die Stämme, die noch verblieben sind, lieber abseits, damit sie ihre Ruhe haben und dort ungestört leben können.
Die Geschichte der Indianer
Die Geschichte der Indianer ist gar nicht so einfach zusammenzufassen, da sie nie aufgeschrieben wurde. Insbesondere in Europa galten Indianer häufig als Barbaren, Heiden oder Wilde und waren nicht sehr geschätzt. Der Ursprung der Indianer liegt aber wohl im asiatischen Raum, da sie Nachkommen von asiatischen Einwanderern Völkern sein sollen. Man schätzt, dass diese Einwanderungen 10.000 bis 40.000 Jahre zurückliegen.
Der Name Indianer kam daher, da Kolumbus eigentlich nach Indien segeln wollte. Dazu muss man natürlich wissen, dass Indien zu damaliger Zeit ganz Asien war. Da er aber in Amerika landete, was damals noch nicht bekannt war, dachte er, dass Amerika ein asiatischer Ausläufer war, und benannte die Ureinwohner nach dem Land Indien, also Indianer. Nachdem der Fehler bemerkt wurde, beließ man den Namen allerdings bei Indianer.
Indianer treffen auf Europäer
Indianer lebten jeher mit der Natur im Einklang, was auch an den indianischen Religionen zu sehen ist. Diese gehen davon aus, dass alles in der Natur eine Seele oder einen Geist habe.
Die ersten Europäer hingegen waren davon überzeugt, dass die Erde und die Natur ein Geschenk Gottes an die Menschen ist. So nahmen die Europäer den Indianern Stück für Stück das Land weg. Zu Beginn war das zu verkraften. Nachdem aber bis zum Jahr 1770 die Zahl der Aussiedler drastisch zunahmen, war Land heiß begehrt und somit kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Doch dabei blieb es nicht. Das Land wurde immer knapper und somit wurden die Indianer nicht nur vertrieben, sondern wurden auch gezielt getötet. Außerdem brachten die Europäer Krankheiten mit, die bei Indianern bisher vollkommen unbekannt waren. Mittlerweile geht man davon aus, dass die Indianer zu 90 Prozent an den eingeschleppten Krankheiten der Europäer zum Opfer fielen. Den Rest hingegen macht dann das Gesetz, welches nach der amerikanischen Unabhängigkeit erlassen wurde. Dieses Gesetz „Indian Removal Bill“, was so viel heißt wie Gesetz zur Entfernung der Indianer“ ermöglichte es die Stämme aus dem Osten des Landes zu vertreiben, wobei viele Indianer ihr Leben ließen. Vor allem waren dabei die Cherokee betroffen, die östlich des Mississippis lebten.
Die Vertreibung ging weiter
Der Bau der Eisenbahn um das Jahr 1850 schränkte die Rechte der Indianer weiter ein und zudem wurden auch noch die Bison- und Büffelherden vertrieben. Diese waren jedoch für die Indianer sehr wichtig, da sie unter anderem ihr Fleisch wie auch die Felle zum Leben benötigten. Die Europäer hatten Vergnügen daran, die Tiere zu töten und nicht selten kam es vor, dass die einfach aus fahrenden Zügen abgeknallt wurde, nur um die Lust zu befriedigen. Wie schlimm dieses Töten nach Lust und Laune war, zeigt sich an dem starken Rückgang der Tiere im 19. Jahrhundert. Waren es davon noch weit über 75.000 Bisons, ging die Zahl dieser im im 19. Jahrhundert auf nur noch mehrere Hundert Bisons zurück.
Die Indianerstämme
Es gab zahlreiche Indianerstämme, wobei hier nur die bekanntesten genannt werden. So kennt beispielsweise jeder „Sioux“, „Comanchen“, „Irokesen“, „Apachen“, „Schoschonen“, „Cheyenne“, „Cherokee“ oder auch „Blackfoot“ und „Pawnee“ oder „Creek“. Dabei gab es bei den unterschiedlichen Stämmen eine einheitliche Zeichensprache wie weit über hundert verschiedene Sprachen.
Um es etwas zu vereinfachen, werden vier Hauptgruppen genannt.
- Die Küsten Indianer lebten von der Robben- und Waljagd sowie vom Fischfang. Sie wohnten in Häusern und fuhren in Kanus aufs Meer hinaus.
- Die Prärie Indianer lebten von der Jagd auf Bisons und Büffel und lebten in kegelförmigen Zelten als Nomaden. Die Tipis, die mit Büffelleder bespannt waren, konnten immens schnell auf- und abgebaut werden.
- Die Waldland Indianer waren sesshaft und betrieben Ackerbau. Dabei lebten sie in Wigwams, welche zum Teil befestigte Häuser waren.
- Die Pueblo Indianer waren ebenfalls sesshaft und lebten vom Ackerbau. Die mehrstöckigen Lehmhäuser wurde zum Teil in Felsen gebaut, damit sie so besser geschützt waren.
Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Stämme, die hier nicht alle genannt werden. Man geht davon aus, dass es mehr als 250 Indianerstämme gab, bevor sie von den Europäern vertrieben wurden.
Das ausgeprägte Wissen der Indianer über Heilpflanzen
Eines hatten die Indianer aber alle gemeinsam. Sie hatten ein sehr ausgeprägtes Wissen über Medizin, Hausmittel und Heilpflanzen und wussten genau, wie diese eingesetzt werden mussten. Noch heute gibt es zahlreiche Heilpflanzen, die in der Medizin zum Einsatz kommen und auf das Wissen der Indianer zurückgehen. So ist beispielsweise Manuka Honig, der besonders von den Ureinwohnern Neuseelands, den Maori, sehr geschätzt wird ein Heilmittel, welche heute noch oft zum Einsatz kommt. Aber auch die Kakaopflanze war bei den Medizinmännern ein wichtiges Mittel, welches nicht nur tonisierend wirkte, sondern auch die Wundheilung beschleunigte. Ebenso der Avocadokern, der heute in der Regel im Mülleimer landet. Dieser wurde gerieben und war ein hervorragendes Mittel gegen Durchfall. Noch heute wird unter anderem der Griffel der Maispflanze genutzt, der sich bei Bluthochdruck bewährt hat.
Auch die Kraftpflanzen, wie beispielsweise Hanf, Stechapfel, Coca, Psilocybe oder Peyote waren bei den Indianern von großer Bedeutung. Während sie hierzulande unter Drogen fallen, wussten die Indianer genau, wie diese Pflanzen helfen konnten. Der Stechapfel zum Beispiel hilft hervorragend bei Parkinson, da er beruhigend sowie entkrampfend wirkt, wenn er in einer therapeutischen Dosis verabreicht wird. Die grüne Schlange „Ololioqui“, die bei uns als Trichterwinde bekannt ist, wird bei den mexikanischen Indios beispielsweise als gynäkologisches Mittel eingesetzt. Auch der Cannabis erlebt aktuell eine Renaissance, so die Betreiber von Hanfosan.de.
Eine ebenso bekannte und beliebte Pflanze war der Wasserdost, der schon bei den Indianern als fiebersenkendes Mittel eingesetzt wurde. Ein weiteres Mittel gegen Fieber ist beispielsweise die Rinde von Weiden. Diese wirkt außerdem auch schmerzstillend. Auch Pappeln oder Wintergrün sind hervorragend um Fieber zu senken und Schmerzen zu lindern. Die Substanz, die hierbei wirkt, ist die Acetylsalicylsäure, die in der heutigen Zeit chemisch synthetisiert wird.
Ebenfalls noch heute in Medikamenten zu finden sind beispielsweise Öle von Nadelbäumen, die bei Husten sehr gut wirken können.
Die Indianer hatten ein sehr ausgeprägtes Wissen in der Pflanzenheilkunde und behandelten in der Regel alle Beschwerden mit Heilpflanzen. Leider ist dieses Wissen abhanden gekommen und wird kaum noch weitergegeben. Durch das Umdenken der Menschen allerdings erlebt das Wissen der Medizinmänner einen regelrechten Boom und immer mehr Menschen wollen mehr über Heilpflanzen und deren Wirkung wissen. Dies hat unter anderem auch den Grund, dass die pharmazeutische Industrie immer unglaubwürdiger wird und man das Gefühl hat, dass die Medikamente mehr Nebenwirkungen wie Wirkungen haben. Auch aus diesem Grund werden die Heilpflanzen immer beliebter und die Pflanzenheilkunde der Indianer ist wieder voll im Trend, um Körper und Geist zu Stärken, Krankheiten zu lindern oder zu heilen. Der Vorteil liegt dabei natürlich auf der Hand, da die Naturheilmittel, bei sachgemäßer Verwendung, in der Regel frei von Nebenwirkungen sind.
Indianer und Ihre sportlichen Aktivitäten
Die sportlichen Aktivitäten der Indianerinnen waren vielfältig und spiegelten oft die kulturellen Werte und Traditionen ihrer Stämme wider. Eine der bekanntesten Sportarten war das Lacrosse, das häufig von beiden Geschlechtern gespielt wurde, jedoch von Männern dominiert war. Frauen nahmen oft an weniger formellen Varianten des Spiels teil, die Gemeinschaftsgeist und Geschicklichkeit förderten.
Für viele Stämme waren auch Tänze eine wichtige Form der körperlichen Betätigung, die oft mit spirituellen Zeremonien verbunden war. Diese Tänze konnten erhebliche körperliche Fitness erfordern und dienten nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Auch Wettrennen waren weit verbreitet und wurden oft als Wettkampf zwischen verschiedenen Stämmen organisiert.
Darüber hinaus waren verschiedene Formen des Gehens und Laufens ( damals natürlich noch nicht in Sportschuhen) , wie z. B. Wandern oder das Überqueren von großen Distanzen, alltägliche Aktivität, die sowohl Die Fitness förderte als auch die Verbindung zur Natur stärkte. Ebenso wichtig waren Fähigkeiten wie das Bogenschießen oder das Fangen von Fischen, die oft als sportliche Herausforderungen angesehen wurden und gleichzeitig zur Nahrungssicherung beitrugen. Sport und Spiel waren somit tief in der Lebensweise und in der Identität der Indianerinnen verankert.