Sprachfamilien der Indianer

In Nordamerika werden die Sprachen in verschiedene Sprachfamilien eingeteilt, einige darunter sind umstritten. Rund 10% der nordamerikanischen Indianer sprechen noch ihre traditionelle Stammessprache. Das Thema Sprachfamilien ist sehr umstritten, der größte Teil der Sprachforscher jedoch unterteilt die Sprache der Indianer in 10 bis 15 Hauptfamilien und ca. 60 Sprachgruppen. Eine wirklich klare und wissenschaftlich gestützte Aussage dazu findet sich allerdings in keinem Buch.

Da ich das Rad nicht neu erfinden muss, aber viel recherchiert habe, möchte ich hier einen Link aus der der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum Thema „Indigene amerikanische Sprachen“ vorstellen. Hier findet man wirklich eine sehr genaue Beschreibung der Sprachen und Klassifizierungen. Teilweise sind sogar weiterführende Beschreibungen hinterlegt. Dieser umfangreiche Bereich zum Thema „Sprachen“ bei Wikipedia ist sehr empfehlenswert.

Nachfolgend also nur noch ein grober Überblick für alle, die sich nicht ausschweifend mit diesem Thema beschäftigen wollen.

Nördlich des Rio Grande lassen sich die Indianersprachen in sechs hauptsächliche Sprachfamilien einteilen:
1. Die athapaskischen Sprachen (Apachen, Kiowa-Apachen, Navahos …) im nordwestlichen Kanada und im Südwesten der Vereinigten Staaten.
2. Die Algonkin-Sprachgruppe (mit über fünfzig Stämmen) in Neu-England und Labrador, an der Atlantikküste, im Mittleren Westen und in den Plains.
3. Die irokesischen Sprachen (Irokesen, Huronen, Cherokees…) im Raum zwischen Eriesee und St.-Lorenz-Golf so wie in Garolina und Virginia.
4. Die Muskhogee-Sprachen (Creeks, Choctaws, Chickasaws, Seminolen …) in den südöstlichen US-Staaten.
5. Die Sioux-Sprachen (Sioux, Crows, Assiniboins, Mandans, Osagen …) in den großen Prärien zwischen den Rocky Mountains und dem Mississippi.
6. Die uto-aztekischen Sprachen (Utes, Shoshonen, Comanchen, Kiowas …) im Südwesten der Vereinigten Staaten bis tief hinein nach Mittelamerika

Daneben gab es noch andere Sprachgruppen, die nur von einzelnen Gruppen oder in winzigen Gebieten gesprochen wurden.

Wörter aus all diesen Sprachfamilien sind in zahlreichen amerikanischen Orts- und Flussbezeichnungen zu finden, wie Mississippi, Missouri, Ohio, Miami, Dakota, Oklahoma, Texas, die indianischen Ursprungs sind.

Dass die Indianersprachen kompliziert aufgebaut sind, lässt sich am Beispiel des Navaho-Idioms belegen. Im letzten Weltkrieg setzte der amerikanische Nachrichtendienst in Frontnähe hauptsächlich Navaho-Funker ein, deren Stammessprache selbst die gerissensten japanischen Codeexperten nicht zu ergründen vermochten.

Die großen Wanderungen auf dem nordamerikanischen Kontinent führten dazu, dass die zu einer Sprachfamilie gehörenden Sprachen oft eine weite Verbreitung fanden. Die Eskimo-Aleute-Sprachen z.B. werden in der gesamten Arktis gesprochen. Die Sprachen der Apachen und der Navajos des Südwesten gehören zur Athapaskan-Sprachfamilie, deren andere Mitglieder in der westlichen Subarktis zu finden sind.

Die Schrift der Indianer bestand vor dem Kontakt mit Europäern aus Piktogrammen – Bildsymbolen, die über Sprachgrenzen hinweg verstanden wurden.