Hanf ist schon seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil in den verschiedensten Kulturen. Dabei wurde die Hanfpflanze nicht nur im alten Rom, sondern auch in China sowie bei Indern und Indianern genutzt. Jedoch war sie nicht als Droge, sondern als Heilpflanze bekannt. Bedenkt man aber auch, dass im Jahre 1619 der Anbau von Hanf in den USA gesetzlich vorgeschrieben war, ist es heute umso erstaunlicher, dass Hanf verboten ist. Denn zu dieser Zeit wurden auch die Steuern mit Hanf bezahlt.
Die Indianer hingegen nutzten das Cannabis vor allem zu medizinischen Zwecken. Natürlich wurde Cannabis auch in Zaubertränken eingesetzt oder diente dazu den bewusstseinsverändernden Zustand herbeizurufen.
Die Geschichte von Cannabis
Wissenschaftler vermuten, dass Cannabis bereits 12.000 Jahre v. Chr. kultiviert wurde. Die Wurzlen dieser These reichen bis ins alte China. Zu Beginn wurden die Samen für Mensch und Tier als Lebensmittel genutzt. Doch auch Kleidung, Papier und Textilien wurden aus Hanf hergestellt.
Wie in Schriften zu finden ist, wurde im zweiten Jahrhundert n. Chr. das erste Cannabis medizinisch verschrieben. Dabei wurde Cannabis vor allem in China zur Schmerzlinderung bei der Geburt eingesetzt. Dies beweist sich auch heute noch, da Cannabis oder auch der Stoff CBD aus der Hanfpflanze hervorragend als Schmerzmittel dient.
Laut Forschern heißt es, dass die Cannabispflanze aus Kasachstan stammt und sich von dort nach Süd- und Ostasien ausbreitete. Erst vor rund 6.000 Jahren kam Cannabis nach Europa. Im Alten Ägypten wie auch in Griechenland wurde Hanf unter anderem zur Textilherstellung genutzt. Die berauschende Wirkung bei der Einnahme hingegen wurde als Frohsinn bezeichnet. Doch auch hier hatte Cannabis in der Medizin einen hohen Stellenwert und die Schmerzlinderung stand ganz oben auf der Liste. Jeder, der starke Schmerzen hatte, bekam Cannabis, um diese zu lindern.
Doch auch damals kam es zu kritischen Ansichten. Die Kirche war davon überzeugt, dass die Personen, die Cannabis konsumierten, mit dem Teufel einen Bund schlossen. Somit wurde Cannabis vorerst verbannt. Karl der Große jedoch machte die Cannabispflanze wieder salonfähig. Außerdem wäre es Christoph Columbus gar nicht möglich gewesen, Amerika zu entdecken, da die Taue und Segel des Schiffs aus Hanf bestanden.
Leider änderte sich dies Anfang des 20. Jahrhunderts. Harry Anslinger musste um seinen Posten bangen und führte eine Hetzjagd gegen Cannabis. Dabei gehen die Spekulationen recht weit. Wie immer ging es dabei um Profit. Ob hier die Holzindustrie oder auch die Papierindustrie etwas mit der Hetzkampagne zu tun hatte, kann man nur vermuten. Sicher war jedoch, wird Cannabis verboten, war der Gewinn deutlich höher. Eine Aussage von Anslinger war jedoch der Höhepunkt der Kampagne und mit dieser und vielen weiteren Lügen, war es nun möglich, Cannabis zu verbieten.
„Es gibt insgesamt 100.000 Marihuana-Raucher in den USA; die meisten sind Neger, Hispanische, Filipinos und freie Künstler. Die satanische Musik, Jazz und Swing, ergeben sich aus Marihuana-Konsum. Dies bewirkt, dass weiße Frauen Marihuana, sexuelle Beziehungen mit Negern, dieser Art Künstlern, und allen deren suchen„
Mit dieser Aussage wurden Konsumenten in der Öffentlichkeit beschimpft und das Verbot nahm seinen Lauf. Doch Ironie der Geschichte ist, dass die amerikanische Unabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier geschrieben wurde. Weiter noch. Sogar der amerikanische Präsident George Washington baute selbst Cannabis an.
Wie nutzten die Indianer Cannabis?
Schon im 15. Jahrhundert gelangte Cannabis zu den Indianern, was Columbus zu verdanken war. Diese wussten die Pflanze durchaus zu schätzen. Es ging ihnen nicht darum, sich an Cannabis zu berauschen, sondern die Pflanze und seine Inhaltsstoffe wurden als Medizin eingesetzt. Doch natürlich hatte Hanf auch den Vorteil, dass die Indianer sich damit in einen bewusstseinserweiternden Zustand versetzen konnten. Zudem nutzten die Indianer Cannabis dazu, um sie in zahlreichen Zaubertränken zu verwenden. Dabei waren nicht nur der Cannabis selbst, sondern auch gemahlene Hanfsamen eine Zutat in den Zaubertränken.
Lange Zeit hieß es, dass die Indianer Alkohol als Rauschmittel nutzten. Dies ist nicht ganz so richtig. Denn um sich zu berauschen, diente vorwiegend Cannabis. Der Alkohol wurde in der Regel nur dafür eingesetzt, um die Zaubertränke zu konservieren.
Weiterhin nutzten die Indianer Cannabis auch dazu, um Textilien herzustellen. Zudem wurden die Toten mit Grabbeigaben beerdigt. In zahlreichen Gräber wurden auch Spulen mit Hanfgarn gefunden, welches dazu genutzt wurde, um Textilien herzustellen.
Immer mehr Länder legalisieren Cannabis
Trotz des Cannabisverbotes Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Pflanze weiter erforscht. Dabei wurden zahlreiche Cannabinoide isoliert, denen auch eine heilende Wirkung zugeschrieben wird. Insbesondere in der Schmerztherapie ist Cannabis ein wichtiges Mittel und seit dem Jahr 2017 ist es in Deutschland auch erlaubt, medizinisches Cannabisöl bei verschiedenen Erkrankungen auf Rezept zu erhalten.
Dennoch ist es an der Zeit, dass die Cannabispolitik überdacht wird. Denn überlegt man, dass bereits zahlreiche ältere Menschen illegal Cannabis anbauen, nur um ihre Beschwerden zu behandeln, zeigt dies, dass sich in der Cannabispolitik dringend etwas regen muss. Auch wenn derzeit CBD legal erhältlich ist und auch von vielen Menschen genutzt wird, hält die Regierung in Deutschland noch immer an einem Verbot fest. Schlimmer noch, in Bayern gehen die Drogenbehörden massiv gegen Hanfshops vor. Selbst wenn sie nur legale CBD Tropfen oder Hanfprodukte im Sortiment haben, dessen THC-Gehalt unter 0,2 % liegt.
Auch wenn immer mehr Länder Cannabis legalisieren, ist in Deutschland nach wie vor ein Stillstand zu beobachten. Wie lange dieser noch anhält, ist nicht wirklich zu sagen. Hoffen wir einfach das Beste.