Tecumseh wurde im Jahre 1768 im Dorf Old Piqua am Mad River geboren. Als junger Mann beteiligte er sich an einer Schlacht gegen 1400 Soldaten, die unter der Führung von General Arthur St. Clair in das Ohio-Tal vorgedrungen waren. Der damalige Häuptling Little Turtle zeigte ihm, wie man mit einer Allianz, bestehend aus verschiedenen Stämmen, auch eine solche Macht wie die US-Armee besiegen kann. Neunhundert US-Soldaten mussten bei dieser Schlacht ihr Leben lassen. Seit diesem Tag war Tecumseh davon überzeugt, das man den weißen Eindringlingen nur durch die Vereinigung mehrerer Stämme entgegentreten kann. Nachdem Tecumseh zum Häuptling seinen Stammes aufgestiegen war, begannen seine Bemühungen um ein Bündnis möglichst vieler Indianerstämme gegen die Weißen. Sein Ziel war es, gegen die weiße Union einen „Indianische Union“ zu schaffen. Sieben Jahre lang durchreiste er das Gebiet zwischen der kanadischen Grenze und dem Golf von Mexiko.
Er traf sich mit unzähligen Indianerstämmen, um diese für seinen Plan zu gewinnen. So gelang ihm z. B. die Vereinigung der Shawnee, Miami, Delawaren Chippewas und Potawatomis. Als er aber im Frühjahr des Jahres 1811 auch die Stämme des Südosten (Cherokee, Chickasaws, Choctaws, Creek und Seminolen) von seinem Plan überzeugen wollte, scheiterte er an dem Einspruch von Pushmatahas, dem Häuptling der Choctaws und Chickasaws, da sich dieser gegen eine gewalttätige Auseinandersetzung mit den Weißen aussprach.
Als wenn das Übel dieser Absage nicht schon groß genug gewesen wäre, gab es während seiner Abwesenheit ein weiteres negatives Ereignis in seinem Heimatland. Tecumseh hatte seinen Zwillingsbruder Tenskwatawa als Stellvertreter zurückgelassen. Tenskwatawa war ein Medizinmann und Prophet, der zwar von Teumsehs Plan überzeugt war, dessen Verwirklichung aber nach seinen Ansicht nur durch Zauber und einer übernatürlichen Macht möglich sein würde.
Als nun am 7. November 1811 die amerikanische Armee unter der Führung von General Jusiah Harrison in Tecumsehs Heimat eindrang, führte Tenskwatawa einen Teil von Tecumsehs Streitmacht viel zu früh und unvorbereitete in die Schlacht, und das gegen der strickten Anweisung seinen Bruders. Er war davon überzeugt, das eine höhere Macht für den Sieg der Indianer sorgen würde. Und so kam, was kommen musste. General Harrison schlug die indianische Streitmacht auf der ganzen Linie, vernichtete anschließend das gesamte Waffenarsenal, und legte die Hauptstadt Teppecanoe in Schutt und Asche.
Nach dieser Niederlage lösten sich viele Stämme von dem Bündnis, und die Arbeit von mehreren Jahren war durch die unverantwortliche Tat seines fanatischen Bruders umsonst gewesen. Tecumseh floh daraufhin nach Kanada, und kämpfte dort im englisch-amerikanischen Krieg auf der Seite der Engländer. Hier wurde er wegen seiner taktischen Fähigkeiten zum Brigadegeneral befördert. Am 5. Oktober 1813 ging er in sein letztes Gefecht, bei dem er auf dem Schlachtfeld als einfacher indianischer Krieger fiel. Tecumseh war der einzige Häuptling in der indianischen Geschichte, dem es gelang, so viele Indianerstämme zu vereinigen. Hätte sein Bruder nicht so unverantwortlich gehandelt, und hätten sich die Indianerstämme des Südosten an dem Bündnis beteiligt, wäre die amerikanische Geschichte vielleicht ganz anders abgelaufen.