Ein Häuptling wird nur der von allen anerkannte Anführer einer Gemeinschaft. Er musste bestimmte Charakterzüge aufweisen. Seine Häuptlingswürde besaß er nicht automatisch, er konnte sie nur durch Klugheit, Tapferkeit und durch herausragende Leistungen behalten. Wichtige Merkmale eines guten Häuptlings waren unter anderem Redegewandtheit und das Fällen umsichtiger Urteile. Viele nordamerikanische Stämme unterschieden zwischen Friedenshäuptlingen und Kriegshäuptlingen. Das Amt des Friedenshäuptlings wurde meistens vererbt – der Kriegshäuptling musste sich sein Amt bei den Stammesbrüdern erst durch besonderer Taten verdienen.
Die Aufgabe eines Kriegshäuptlings bestand darin, bei kriegerischen Auseinandersetzungen die Taktik festzulegen, Wachposten aufzustellen, Lagerplätze auszusuchen und seine Krieger in die Schlacht zu führen. Der Friedenshäuptling hingegen war u. a. eine Art Richter, der Streitigkeiten zwischen den Stammesbrüder schlichtete, sowie Sprecher bei Verhandlungen zwischen den Stämmen und/oder bei Verhandlungen mit der US-Regierung. Die einzelnen Häuptlinge konnten allerdings keine eigene Entscheidung treffen. Sie mussten sich dem Willen der Mehrheit beugen.
Delegation von Stammeshäuptlingen in Washington D.C
In Zeiten des Krieges hatte der Kriegshäuptling eine größere Macht, während sich der Friedenshäuptling unterordnen musste. Oft war das ein langer Prozess, da viele Stämme ständig gegen die Weißen bzw. gegen Nachbarstämme Krieg führten. Bei vielen Prärie-Indianern splitterten sich die Stämme in einzelne Gruppen. Wenn sich diese Gruppen bzw. sich die einzelnen Stämme untereinander vereinigten, entstand ein Gemeinschaftsrat, der aus mehreren Häuptlingen bestand. Aus diesem Gemeinschaftsrat heraus wurden wiederum ein oder mehrere Oberhäuptlinge gewählt.
Nachfolgend werden einige der großen Häuptlinge benannt. Es werden noch zu jedem Häuptling nähere Informationen aufgeführt, die in einem Extrafenster zur Verfügung gestellt werden.
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