Pontiacs „Revolution des Roten Mannes

Von riesiger Gestalt und (laut Aussage eines weißen Zeitgenossen) „von erhabenem, königlichen Aussehen“ schlug sich der Ottawa-Häuptling Pontiac im französisch-englischen Indianerkrieg auf die Seite der Franzosen, um die ihm verhassten Engländer aus seiner Heimat zu vertreiben.

Als die Briten nach hartem Ringen den Krieg für sich entschieden und Frankreich 1763 durch den Frieden von Paris aus Nordamerika verjagten, befanden sich die mit den Franzosen verbrüderten Algonkin-Häuptlinge in einer schwierigen Lage. Sie setzten ihre Hoffnung auf Pontiac, der trotz des französischen Abfalls eine Fortsetzung des Krieges gegen die Engländer befürwortete und die geballte Kraft von 25 Indianernationen gegen den „Union Jack“, die englische Fahne, ins Feld führte.
Obwohl seine kriegerische Interessengemeinschaft die Front der englischen Kolonisation auf einer Länge von über 1.600 Kilometer zerschlug und an einem einzigen Tag durch Überraschungsangriffe acht der zehn englischen Forts zwischen den großen Seen und dem Ohio dem Erdboden gleich machte, war Pontiac doch der erhoffte Erfolg nicht beschieden.

Vor Pittsburgh und Detroit holten sich die Rothäute eine blutige Abfuhr, weil sie nicht über das nötige Belagerungsmaterial verfügten, das ihnen die Franzosen vorenthielten. Damit brach Pontiacs „Revolution des Roten Mannes“ endgültig zusammen.

Seine Krieger wurden zusätzlich ein Opfer des ersten Falles biologischer Kriegsführung in der Geschichte. Auf Geheiß von Lord Jeffrey Amherst, dem Oberbefehlshaber der englischen Streitkräfte in Amerika, wurden sie mit Taschen- und Leintüchern pockenkranker Weißen infiziert, was sich bei den Ottawas verheerend auswirkte.