Lone Wolf (Guipägo)

LONE WOLF (Guipägo)
Lone Wolf lebte um 1815 – um 1879. Er war ein hervorrageneder Krieger, der nach dem Tode des Oberhäuptlings 1866 dessen Nachfolge antrat. Von 1874 bis 1875 führte er sein Volk im Red River-Krieg. Nachdem sein Trupp am Palo Duro Canyon geschlagen worden war, ergab er sich in Fort Sill und wurde nach Fort Marion in Florida ins Gefängnis gebracht. 1878 durfte er, an Malaria erkrankt, in seine Heimat zurückkehren.

Lone Wolf war einer der geachtetsten Krieger und Häuptlinge der Kiowa. Ihm wurde außerdem nachgesagt, er habe große Medizinkraft. Bei einem Gewitter, als der Blitz in sein Tipi einschlug, wurden seine Frau und sein Kind getötet, doch er selbst blieb unversehrt.

1863 unternahm er gemeinsam mit Ten Bears (Comanche) und Lean Bear (Southern Cheyenne) eine Reise nach Washington. 1867 signierte er mit acht anderen Anführern den Vertrag vom Medicine Lodge Creek.
Kurz vorher war Dohasan, langjährig der wichtigste Häuptling unter den Kiowa, gestorben und es drohte im Stamm der Streit, wie man sich gegenüber den Euro-Amerikanern verhalten sollte. Schließlich wurde Lone Wolf, wie das schon Dohasan für den Fall seines Todes gewünscht hatte, als höchstrangiger Häuptling der Kiowa anerkannt, doch es gelang ihm nur bedingt, die Einigkeit im Stamm zu erhalten.

Er hielt Kicking Birds Friedenspolitik für ungeeignet und unterstützte stärker die militante Fraktion im Stamm, die von Satank, Big Tree und Satanta angeführt wurde. Er bemühte sich allerdings, zwischen der Friedens- und der Kriegsfraktion zu vermitteln.

Im September 1872 reiste Lone Wolf nach Washington, um über ein Friedensabkommen zu verhandeln und sich um die Freilassung von Satanta und Big Tree zu bemühen, die wegen der Teilnahme an Überfällen inhaftiert worden waren.

Später, im selben Jahr 1872 oder Anfang 1873, tötete die Armee seinen Sohn Tauankia und seinen Neffen Guitan bei einem Pferderaubzug in Texas. Im Frühjahr 1874 führte Lone Wolf daraufhin eine Kriegergruppe nach Texas, um die Leichen zu bergen und zurückzuführen.

Im Juni 1874 besuchten Lone Wolf und andere Kiowa einen Sonnentanz, den die Comanche organisiert hatten und beteiligte sich anschließend am Angriff auf die Bisonjäger in Adobe Walls. Das am 27.6.1874 stattfindende Gefecht erwies sich für die Comanche und Kiowa jedoch als Niederlage. Lone Wolf blieb noch mehrere Monate bei den Comanche unter Quanah Parker und wurde am 26.9.1874 im Palo Duro Canyon, Texas, von Einheiten der US-Armee angegriffen. Trotz geringer menschlicher Verluste verloren die Leute von Lone Wolf etwa 100 Zelte und 1.400 Pferde.

Am 25.2.1875 legte Lone Wolf in Ft. Sill, Oklahoma, endgültig die Waffen nieder. Wenig später wurden jene Kiowa ausgewählt, die als Strafe für ihre kriegerischen Aktivitäten nach Florida deportiert werden sollten. Kicking Bird bewirkte, dass Lone Wolf zu jenen Kiowa gehörte, die im April 1875 nach Ft. Marion, Florida, geschickt wurden.

Malariakrank durfte er im Mai 1878 in das Indian Territory zurückkehren, wo er im folgenden Jahr starb und am Mount Scot begraben wurde.